Malachi 2

Datum: 4.9.2002 Stelle: Maleachi 2:14-16 An dieser schwierigen Stelle Mal.2,15a weichen die Übersetzungen in ihrer Bedeutung erheblich voneinander ab: Luther 1912: »Also tat der Eine nicht, und war doch großen Geistes. Was tat aber der Eine? Er suchte den Samen, von Gott verheißen.« Luther 1545: »Also tat der Einige nicht und war doch eines großen Geistes. Was tat aber der Einige? Er suchte den Samen von Gott (verheißen).« Schlachter 1951: »Und hat er sie nicht eins gemacht und geistesverwandt mit ihm? Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen!« Umschreibung der Bedeutung siehe Revidierte Elberfelder. Revidierte Elberfelder: »Und hat er sie nicht zu Einem gemacht? Zu einem Fleisch, in dem Geist ist. Und was erstrebt das Eine? Nachkommenschaft von Gott.« »Fleisch« ist erschlossener Text, der Masoretische Text hat »Rest«. Auch der Rest des Verses wurde mit Textänderung übersetzt. Umschreibung der Bedeutung: Es war ja Gottes Wille, euch beide zu einer Einheit, zu einem Fleisch zusammenzufügen, dich und die Frau deiner Jugend. Nun solltet ihr Nachkommen nach dem Willen Gottes erstreben, also Nachkommen aus dieser Einheit, du von der Frau deiner Jugend. Du sollst nicht mit einer Fremden schlafen und Kinder haben, denn das ist nicht nach Gottes Willen! Revidierte Elberfelder, Fußnote: »Andere versuchen, diese schwierige Textstelle ohne Textänderung zu übersetzen: Und nicht einer hat es getan, in dem noch ein Rest von Geist war. Was ist das für einer? Einer, der Nachkommenschaft von Gott sucht.« Umschreibung der Bedeutung: Keiner von euch, der noch einen Rest des Geistes (Gottes ?) hatte, war der Frau seiner Jugend untreu. Das sind solche, die Nachkommen nach Gottes Willen wollen, also von ihrer eigenen Frau aus ihrem eigenen Volk und nicht von einer Fremden. Darum sollen sich auch die anderen so hüten in ihrem Geist und nicht dem Weib ihrer Jugend untreu werden. World English Bible, ins Deutsche übersetzt: »Hat ER nicht eine gemacht, obwohl er den Rest des Geistes hatte? Warum eine? ER suchte einen göttlichen Samen. American Standard Version, Fußnote, ins Deutsche übersetzt: »Und nicht einer hat so gehandelt, der einen Rest Geist hatte. Oder was? Gibt es einen, der göttlichen Samen sucht?« Umschreibung der Bedeutung: Keiner, in dem noch ein Rest des Geistes (Gottes ?) ist, hat (oder: hätte) so untreu gegenüber der Frau seiner Jugend gehandelt. Und nun? Gibt es unter euch überhaupt noch solch einen? Einen, der Nachkommen nach Gottes Willen will, d.h. von seiner eigenen Frau aus seinem eigenen Volk und nicht von einer Fremden? Welche Bedeutung der Text tatsächlich hat, kann hier nicht entschieden werden. Vielleicht sollte aber die Bedeutung der Übersetzungen ohne Textänderung vorgezogen werden. Im Hebräischen gibt es zwei Worte für »eins«: »echad« (Strong 259). Es leitet sich von »achad« (Strong 258; vereinigen) ab und meint daher eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte Einheit. Es ist das gewöhnliche Wort für »einer, jemand, eins«, jedoch meint es nicht besonders »ein einziger«. Dieses Wort wird in Mal.2,15a verwendet. »yachiyd« (Strong 3173). Es meint im Besonderen »ein einziger«, deshalb auch »allein, einsam«. Alle Verwendungen in der Bedeutung »ein einziger«: 1.Mo.22,2.12.16; Ri.11,34; Spr.4,3; Jer.6,26; Am.8,10; Sach.12,10.
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